Update Josef: Wie es weiter ging

Viele Tierfreunde und Spender möchten natürlich wissen, was nun aus Josef und seiner Orthese geworden ist. Sein Pflegefrauchen hat uns nun dieses Update geschickt und dies wollen wir Ihnen gar nicht lange vorenthalten:

Josef muss wohl viele Herzen berührt haben. Die Spendenbereitschaft war groß und so kam ganz schnell der Betrag für seine Orthese, die Gelenkstütze, zusammen.

Es folgten zwei Termine beim Tierorthopädietechniker und nach zwei Monaten hielten wir Josefs Orthese in der Hand. Das hatte also schon mal geklappt – trotz seiner großen Abneigung gegen das Autofahren.

Wie geht es ihm jetzt mit seiner Stütze?

Gleich vorneweg: Den Traum auf einen Spaziergang mit ihm, und sei er noch so klein, mussten wir schnell begraben. Zu groß und zu schmerzhaft sind wohl die jahrelange Fehlhaltung und ihre Folgen, Arthrosen und Spondylosen, im Rücken und im verbleibenden Vorderbein. Zwar bekommt er Physiotherapie, aber Josef mag sie überhaupt nicht und reagiert sehr ängstlich und gestresst.

Aber: Ohne Orthese ist er häufig über seinen Vorderfuß gestolpert und dabei regelmäßig fast hingefallen. Und das passiert nur noch ganz selten. Sie scheint den Knöchel so gut abzustützen, dass sie doch eine Erleichterung für ihn ist. Und das ist wohl der Erfolg, mit dem wir uns zufriedengeben müssen. Vielleicht ist es für ihn sogar eine große Erleichterung, aber ich hatte mir mehr erhofft und bin recht traurig, dass wir nicht mehr für ihn machen können. Leider ist das Leben nun mal so: Eine Garantie gibt es nicht, dass wir immer alles zum Guten wenden können. Manchmal sind es nur die kleinen guten Veränderungen, die erreichbar sind.

Und so lebt Josef nun bei uns, ein Knurrhahn, der inzwischen auch gerne im Wohnzimmer liegt, aber seit dem Frühjahr meist wieder draußen in seiner Hütte schläft. Ein alter Hund, der ein hartes Leben hatte und kaum Kontakte mit unseren anderen Hunden knüpft, aber sich auf Abstand gut mit ihnen verträgt. Ein liebenswerter Grummel, dem Menschen selten etwas Gutes getan zu haben scheinen, denn er hat, seit er bei uns ist, noch niemals mit dem Schwanz gewedelt und damit Freude gezeigt.

Aber ich bilde mir ein, dass er manchmal fiept, weil er gestreichelt werden will (zwei Minuten reichen aber, dann werden wir deutlich aufgefordert, das jetzt doch mal sein zu lassen). Er liebt sein Essen und seine Knochen, hat seinen Platz neben dem Schreibtisch, an dem ich oft sitze, schaut bei allem ganz genau zu und macht morgens seine langsame Hoppel-Runde, oft bis in den Garten hinein. Mit ganz vielen Pausen. Die darf er sich bei uns auch nehmen, denn hier nimmt ihm niemand etwas weg.

Falls jemand die Idee mit einem Rolli für Josef hat: Die haben wir natürlich auch und haben uns bei einem Verein einen zum Ausprobieren ausgeliehen. Josef kann damit auch ein wenig fahren und könnte das sicher noch besser lernen. Aber: Er muss mit allen drei Beinen und seinen 25kg gleichzeitig hochgehoben werden. Die Beine müssen dabei in die entsprechenden Schlaufen eingefädelt werden. Und das kann ich leider nicht, vor allem nicht fünf- bis sechsmal am Tag.

Wir, vom Tierheim Alsfeld, möchten uns hier nochmal ganz herzlich bei Josefs toller Pflegefamilie bedanken, die ihm die Möglichkeit gibt, dass er nach seinen Bedürfnissen dort so leben kann, wie er möchte. Und ein herzliches Dankeschön an alle Spender! Sie haben diese Orthese ermöglicht und Josef eine kleine Last genommen. Vielen Dank!