Josef

Update 02.05.2022

Josef muss wohl viele Herzen berührt haben. Die Spendenbereitschaft war groß und so kam ganz schnell der Betrag für seine Orthese, die Gelenkstütze, zusammen.

Es folgten zwei Termine beim Tierorthopädietechniker und nach zwei Monaten hielten wir Josefs Orthese in der Hand. Das hatte also schon mal geklappt – trotz seiner großen Abneigung gegen das Autofahren.

Wie geht es ihm jetzt mit seiner Stütze?

Gleich vorneweg: Den Traum auf einen Spaziergang mit ihm, und sei er noch so klein, mussten wir schnell begraben. Zu groß und zu schmerzhaft sind wohl die jahrelange Fehlhaltung und ihre Folgen, Arthrosen und Spondylosen, im Rücken und im verbleibenden Vorderbein. Zwar bekommt er Physiotherapie, aber Josef mag sie überhaupt nicht und reagiert sehr ängstlich und gestresst.

Aber: Ohne Orthese ist er häufig über seinen Vorderfuß gestolpert und dabei regelmäßig fast hingefallen. Und das passiert nur noch ganz selten. Sie scheint den Knöchel so gut abzustützen, dass sie doch eine Erleichterung für ihn ist. Und das ist wohl der Erfolg, mit dem wir uns zufriedengeben müssen. Vielleicht ist es für ihn sogar eine große Erleichterung, aber ich hatte mir mehr erhofft und bin recht traurig, dass wir nicht mehr für ihn machen können. Leider ist das Leben nun mal so: Eine Garantie gibt es nicht, dass wir immer alles zum Guten wenden können. Manchmal sind es nur die kleinen guten Veränderungen, die erreichbar sind.

Und so lebt Josef nun bei uns, ein Knurrhahn, der inzwischen auch gerne im Wohnzimmer liegt, aber seit dem Frühjahr meist wieder draußen in seiner Hütte schläft. Ein alter Hund, der ein hartes Leben hatte und kaum Kontakte mit unseren anderen Hunden knüpft, aber sich auf Abstand gut mit ihnen verträgt. Ein liebenswerter Grummel, dem Menschen selten etwas Gutes getan zu haben scheinen, denn er hat, seit er bei uns ist, noch niemals mit dem Schwanz gewedelt und damit Freude gezeigt.

Aber ich bilde mir ein, dass er manchmal fiept, weil er gestreichelt werden will (zwei Minuten reichen aber, dann werden wir deutlich aufgefordert, das jetzt doch mal sein zu lassen). Er liebt sein Essen und seine Knochen, hat seinen Platz neben dem Schreibtisch, an dem ich oft sitze, schaut bei allem ganz genau zu und macht morgens seine langsame Hoppel-Runde, oft bis in den Garten hinein. Mit ganz vielen Pausen. Die darf er sich bei uns auch nehmen, denn hier nimmt ihm niemand etwas weg.

Falls jemand die Idee mit einem Rolli für Josef hat: Die haben wir natürlich auch und haben uns bei einem Verein einen zum Ausprobieren ausgeliehen. Josef kann damit auch ein wenig fahren und könnte das sicher noch besser lernen. Aber: Er muss mit allen drei Beinen und seinen 25kg gleichzeitig hochgehoben werden. Die Beine müssen dabei in die entsprechenden Schlaufen eingefädelt werden. Und das kann ich leider nicht, vor allem nicht fünf- bis sechsmal am Tag

05.12.2022

Josef reiste aus der Smeura zu uns und wohnt nun seit zwei Monaten hier. Er darf bei uns sein bis an sein Lebensende: Er ist ein alter Hunde-Herr, dessen Leben bisher sicher nicht glücklich war. Vielleicht ein Straßenhund, vielleicht ein ausgedienter Kettenhund, vielleicht ausgesetzt, hatte er vor vier Jahren einen Unfall und so kam er in das große rumänische Tierheim. Ein Vorderbein wurde ihm amputiert. Die ersten Jahre konnte er das fehlende Bein bestimmt gut überspielen, aber nun kann er nur noch mit Schwierigkeiten laufen und tut das auch nur selten. Oft muss er stolpern und kann sich manchmal nicht mehr auffangen.  

Ein Haus hatte er bisher nicht betreten und das wird auch so bleiben. Drinnen ist er ängstlich und so hat er nun auf unserer Terrasse ein isoliertes Häuschen, in dem eine Winter-Wärmematte liegt.

Tagsüber ist Josefs Plätzchen vor seinem Haus. Wir beide haben ein Miteinander-Kämpfchen: Ich finde, er müsse angesichts seines Alters eine Decke tragen, damit seine Knochen nicht auskühlen. Josef ist damit nicht sehr einverstanden. Welcher rumänische Hund trägt schon Decke? Aber ich glaube, ich konnte inzwischen mehr Punkte für mich verbuchen. Und: Ich sehe an seinem ins-Wohnzimmer-Lunzen, dass er sich gleich umdrehen wird, um sein „Extra“ loszuwerden. Dann bin ich kurz darauf wieder draußen …

Josef ist ein sanfter Hund, der aber beim Betreten seines Häuschen-Reviers durch unsere anderen Hunde noch imposant drohen kann. Er beobachtet aber jeden Schritt von uns. Es gab noch nicht viele Annäherungen aneinander, aber wir sind bei diesem Wetter auch selten auf dem Hof. Ich habe jeden Tag ein wenig Josef-Zeit und nach einer ersten Ungläubigkeit wartet er darauf. Ist er noch in seiner Hütte, kommt er sofort raus, wenn er mich hört oder sieht. Wir sind froh, dass wir ihm ein wenig Leben zurückgeben können. Und wir würden ihm gerne eine Orthese kaufen, damit ihm das Laufen ein wenig leichter gemacht wird und er doch noch ein paar Schritte mehr in Freiheit und auf Gras gehen kann. Dafür brauchen wir eure Hilfe!

Josef möchte besser laufen können
Wir möchten Josef eine Orthese zu Weihnachten schenken!
Opa Dreibeinchen Josef kam vor einigen Wochen aus der Smeura über das Tierheim Alsfeld
zu uns als Pflegehund. Ganz, ganz traurig: Es ist für ihn unmöglich, auch nur kurze Strecken
zu laufen: Ihm fehlt das rechte Vorderbein. Der Verlust eines der vorderen Beine ist sehr
schwierig auszugleichen. Josef gleicht das Fehlen natürlich aus, aber deswegen ist es zur
Fehlstellung des anderen Beines gekommen und starke Arthrosen in seinem Knöchel- und
Kniegelenk schmerzen bei jeder Bewegung. Oft fällt er hin, weil sein Knöchel so instabil ist.
Er hatte schon zwei Termine bei unserer tollen „Tante Physio“, aber das in Verbindung mit
Schmerzmitteln reicht leider nicht aus.
Eine Knöchelorthese für Josef kostet 900€ – eine riesige Summe! Aber er ist fit, seine
Blutwerte sind in Ordnung und er schaut den anderen Hunden bei ihren Hofgängen
sehnsüchtig hinterher. Wir würden uns aus ganzem Herzen freuen, ihm nach vielen Jahren
als rumänischen Hofhund und dann im Tierheim noch einige neue Wege zu ermöglichen.
Vielleicht können wir ihn ja sogar ab und an auf einen winzigen Spaziergang mitnehmen….

Lea Radtke ist Josef´s Patin. Vielen Dank dafür!